Wikicommons.CC

Valneva: Chikungunya-Ausbruch auf La Réunion

Die französisch-österreichische Valneva SE reagiert mit der Bereitstellung von Impfstoff auf einen Chikungunya-Ausbruch auf der französischen Insel La Réunion.

ANZEIGE

In Abstimmung mit der Agence Régionale de Santé La Réunion  hat Valneva SE (Nasdaq: VALN; Euronext Paris: VLA) Maßnahmen zur Bekämpfung des Chikungunya-Ausbruchs auf der französischen Insel La Réunion eingeleitet. Ab Anfang April stellt das Unternehmen demnach 40.000 Dosen des Impfstoffs IXCHIQ® bereit, finanziert durch die französischen Behörden. Weitere Lieferungen sind über Vereinbarungen mit Großhändlern möglich. Die Haute Autorité de Santé (HAS) empfiehlt vorrangig die Impfung von Personen ab 65 Jahren mit Begleiterkrankungen.

Seit Jahresbeginn 2025 wurden auf La Réunion 8.600 Chikungunya-Fälle gemeldet, mit nahezu 3.000 neuen Fällen allein in der ersten März-Woche. Wie auch bei der Epidemie 2005 bis 2006 besteht das Risiko einer Ausbreitung auf das französische Festland und weitere Überseegebiete. Die lokalen Behörden haben einen Krisenmanagementplan der Stufe 4 aktiviert, während die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) eine Reisewarnung herausgegeben haben.

Chikungunya ist eine durch Mücken übertragene Viruserkrankung, die zu Fieber, starken Gelenkschmerzen, Müdigkeit und weiteren Symptomen führt. Seit 2004 hat sich das Virus weltweit ausgebreitet und ist mittlerweile in über 110 Ländern nachgewiesen. Zwischen 2013 und 2023 wurden allein in Mittel- und Südamerika mehr als 3,7 Millionen Fälle registriert. Die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen sind erheblich, da sich die übertragenden Mückenarten weiter geografisch ausbreiten. Die WHO stuft Chikungunya als ernstzunehmende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit ein.

Einsatz von IXCHIQ® und internationale Zulassungen

Der weltweit erste zugelassene Chikungunya-ImpfstoffIXCHIQ® ist in den USA, Europa, Kanada sowie dem Vereinigten Königreich für Personen ab 18 Jahren zur Prävention der Krankheit zugelassen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat zudem eine positive Stellungnahme für eine Zulassungserweiterung ab 12 Jahren abgegeben. Die Haute Autorité de Santé empfahl am 5. März 2025 die priorisierte Impfung von Erwachsenen ab 65 Jahren mit Vorerkrankungen sowie von Personen mit direkter Exposition gegenüber dem Virus.

Valneva setzt sich für einen erweiterten Zugang zu diesem Impfstoff in den bedrohten Regionen ein. Im dritten Quartal 2024 erweiterte das Unternehmen seine Zusammenarbeit mit der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) unterstützt durch Horizon Europe mit einem Zuschuss von 41,3 Mio. US-Dollar. Ziel ist die Förderung eines breiteren Zugangs in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sowie Forschung zur Zulassungserweiterung für Kinder, Jugendliche und Schwangere. Darüber hinaus wurde eine exklusive Lizenzvereinbarung mit dem Serum Institute of India (SII) unterzeichnet, das den Impfstoff in Asien vertreiben und priorisiert zu erschwinglichen Preisen an Länder mit niedrigerem Durchschnittseinkommen liefern wird. Diese Vereinbarung ergänzt die bestehende Partnerschaft mit dem Instituto Butantan in Brasilien zur Entwicklung und Verbreitung eines lokal produzierten Impfstoffs für Lateinamerika.

Beachtung fand kürzlich eine Notiz des US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Dieses hatte Ende Februar mitgeteilt, dass derzeit fünf Fälle von Krankenhauseinweisungen nach Verabreichung des Impfstoffes an Personen im Alter über 65 näher untersucht werden. Bisher heißt es dazu vom CDC selbst, das Thema werde auf einer der nächsten Sitzungen des Beratenden Ausschusses für Immunisierungspraktiken (ACIP) erörtert werden. Ganz allgemein empfiehlt das CDC daher derzeit, dass „Gesundheitsdienstleister die Vorteile und Risiken einer Impfung mit den einzelnen Reisenden je nach Alter, Reiseziel, Reisedauer und geplanten Aktivitäten besprechen sollten“.

Auf Nachfrage durch |transkript.de äußerte sich eine Sprecherin von Valneva dazu: „Uns ist bekannt, dass das CDC im Rahmen seiner routinemäßigen Impfstoffüberwachung Sicherheitsdaten nach dem Inverkehrbringen prüft. Wir wissen von der CDC, dass es sich bei den Betroffenen um Personen im Alter zwischen 67 und 83 Jahren handelt, dass mindestens vier dieser fünf Personen auch andere Impfstoffe erhalten haben und dass die meisten von ihnen erhebliche medizinische Grunderkrankungen hatten. Valneva hat im Rahmen der Sicherheitsüberwachung nach der Markteinführung, einschließlich regelmäßiger Sicherheitsberichte und routinemäßiger Aktivitäten zur Erkennung von Signalen, keine Sicherheitsbedenken festgestellt, und das Sicherheitsprofil von IXCHIQ entspricht unverändert und positiv den Daten aus klinischen Studien. Das Sicherheitsprofil von IXCHIQ stimmt mit den Daten aus den klinischen Studien überein und ist unverändert positiv. Es wurden keine Veränderungen im Sicherheitsprofil der klinischen Studien beobachtet, bei denen die Teilnehmer über drei Jahre nach der Impfung beobachtet wurden. Valneva arbeitet weiterhin mit den Gesundheitsbehörden zusammen, um die höchsten Standards der Impfstoffsicherheit zu gewährleisten.“

SIE MÖCHTEN KEINE INFORMATION VERPASSEN?

Abonnieren Sie hier unseren Newsletter